Das Schriftleitergesetz im Nationalsozialismus
Das neue Schriftleitergesetz, das auf Vorschlag des Reichspropaganda-Ministers vom Reichskabinett beschlossen wurde, ist durchaus nicht etwa nur eine Angelegenheit der Presse. Dieses Gesetz geht jeden an, weil es das Verhältnis von Staat und Presse und damit auch von Staat und Zeitungsleser grundlegend ändert. Wir halten es deshalb für unsere Pflicht, die Leser von ,,Blick in die Zeit'' über die geistigen Voraussetzungen dieses Gesetzes, das die gesamte politische Presse Deutschlands dem autoritären Staate organisch einfügt, eingehend zu unterrichten.
Aus: Blick in die Zeit, Pressestimmen des In- und Auslandes zu Politik, Wirtschaft und Kultur, Berlin, den 14. Oktober 1933 -- Nr. 18